Versicherung für Kinderfahrzeuge – Gokart, Roller & Co.

Kinder lieben ihre Gokarts, Tretroller und Fahrräder – sie stehen für Abenteuer, Freiheit und Bewegung an der frischen Luft. Doch was passiert, wenn das geliebte Pedal-Gokart plötzlich gestohlen wird oder beschädigt ist? Und wer haftet, wenn ein anderes Kind aus Versehen das Fahrzeug beschädigt? In diesem Beitrag klären wir, welche Versicherungen für Kinderfahrzeuge relevant sind, was die Hausratversicherung abdeckt – und wann sich eine zusätzliche Absicherung lohnt.

✅ Welche Kinderfahrzeuge sind gemeint?

Unter Kinderfahrzeuge fallen:

• Pedal-Gokarts & Kettcars

• Tretroller

• Fahrräder & Laufräder

• Dreiräder, Rutschfahrzeuge oder E-Scooter (je nach Ausstattung)

Aber im Prinzip geht es auch um:

• Spielgeräte im Garten: Schaukeln, Rutschen, Klettertürme etc.

Ist eine Versicherung überhaupt notwendig?

Die Antwort: Es kommt darauf an.

Nicht jedes Kinderfahrzeug braucht zwingend eine eigene Versicherung – aber im Schadensfall kann es hilfreich sein, den Versicherungsschutz im Detail zu kennen. Viele Schäden sind nicht automatisch durch Standardversicherungen abgedeckt.

🏠 Hausratversicherung – was ist abgedeckt?

Die Hausratversicherung kann in bestimmten Fällen einspringen, z. B.:

• Diebstahl aus dem verschlossenen Keller oder der Garage

• Einbruchdiebstahl (z. B. geklautes Gokart aus dem Gartenhaus)

• Feuer-, Leitungswasser- oder Sturmschäden an gelagerten Fahrzeugen

Aber Achtung:

Kinderfahrzeuge, die draußen auf dem Grundstück oder vor einem Mehrfamilienhaus abgestellt sind, sind nicht automatisch versichert – besonders bei einfachem Diebstahl. Eine Außenversicherung oder Fahrradklausel kann hier weiterhelfen.

Fahrradversicherung – eine Option auch für Gokarts?

Für höherwertige Fahrzeuge (z. B. E-Bikes oder teure Gokarts wie E-Gokarts) kann eine spezielle Fahrradversicherung oder Einzelversicherung sinnvoll sein. Diese deckt in der Regel:

• Diebstahl (auch außerhalb des Grundstücks)

• Vandalismus

• Teilediebstahl

• Unfallschäden

Einige Anbieter lassen sich hier auch auf Pedal-Gokarts ein – gerade bei hochwertigen Modellen lohnt sich eine individuelle Nachfrage beim Versicherer.

Was kostet eine spezielle Versicherung für Gokarts oder Fahrräder?

Die Kosten für eine spezielle Fahrradversicherung hängen stark vom Wert des Fahrzeugs und dem gewünschten Leistungsumfang ab. Für ein Kinderfahrrad oder hochwertiges Gokart im Wert von etwa 1.000 Euro liegen die jährlichen Beiträge in der Regel zwischen 50 und 150 Euro. Bei besonders teuren Modellen (z. B. E-Bikes oder größere Gokarts mit Sonderausstattung) können die Beiträge auch auf über 200 Euro jährlich steigen.

Eine spezielle Gokart-Versicherung gibt es in der Regel nicht – hier greifen häufig Zusatzbausteine innerhalb der Hausratversicherung, insbesondere wenn das Fahrzeug in einem abgeschlossenen Bereich wie einer Garage oder einem Keller aufbewahrt wird. Solche Erweiterungen zur Hausratversicherung kosten meist zwischen 30 und 80 Euro im Jahr, abhängig vom Versicherer.

Unser Tipp: Wer ein besonders hochwertiges Kinderfahrzeug besitzt, sollte beim Versicherer gezielt nachfragen, ob ein individueller Schutz möglich ist – oft lohnt sich der Zusatzbeitrag, um bei Diebstahl oder Vandalismus auf der sicheren Seite zu sein.

Haftpflichtversicherung – wenn Kinder Schäden verursachen

Die private Haftpflichtversicherung der Eltern ist ein wichtiger Baustein:

• Wenn Ihr Kind ein fremdes Fahrzeug beschädigt

• Oder ein Freund das Fahrzeug Ihres Kindes kaputtmacht

Auch hier gilt:

• Schäden durch eigene Kinder am eigenen Eigentum sind nicht abgedeckt

• Achten Sie auf „Deliktunfähigkeitsklauseln“, wenn Kinder unter 7 Jahren beteiligt sind

🧒 Beispiel: Kind beschädigt Gokart eines Freundes

Fall:

Ein 6-jähriges Kind fährt unachtsam mit seinem eigenen Gokart gegen das Gokart eines Freundes – dabei entsteht ein erheblicher Schaden am fremden Gokart.

Haftungslage:

• Kind: Ist unter 7 Jahren → deliktunfähig
  → Es besteht keine persönliche Haftung des Kindes.

• Eltern: Können nur haften, wenn sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.
  → Haben die Eltern ihr Kind altersgerecht beaufsichtigt, haften auch sie nicht.

Ergebnis:

Der Freund (oder dessen Eltern) bleibt in der Regel auf dem Schaden sitzen, es sei denn, die Eltern des verursachenden Kindes haben grob fahrlässig oder gar nicht aufgepasst.

Besondere Situationen – wo steht das Fahrzeug?